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Blog von Gods-Gym

"Gott hat uns einen Körper gegeben - aber nicht nur dazu, dass wir uns äußerlich unterscheiden." Diese Überzeugung hat mich dazu veranlasst, eine kleine Initiative zu starten, eben Gods-Gym. Viel zu oft werden Körper, Geist und Seele getrennt - und dann fragt sich der Mensch, warum er sich nicht wohl fühlt. Der Blog soll ein paar Anregungen zum Nachdenken und eine Einladung zum mitmachen sein.

"Hab hier einen total ausgepowerten Athleten"

"Hab hier einen total ausgepowerten Athleten" - diese Worte klingen mir immer wieder in den Ohren. Sie kamen nicht aus dem Fernseher, während ich gemütlich auf dem Sofa sitze. Sie kamen nicht im Radio, während ich locker hinterm Lenkrad sitze und über die Landstraße fahre. Sie galten nicht irgend jemandem, der irgend wo bei irgend einem Rennen nicht mehr weiter kam. Sie kamen von einem hilfsbereiten Mitarbeiter des Challenge Kraichgau, sie galten dem Satitätsdienst und meinten mich, der ich mit Krämpfen im Magen und in den Beiden im Gras am Straßenrand lag. Wie das? Kann das sein? Was war geschehen?

Aber erst mal langsam von Vorne.

 

Sonntag, 14 Juni 2009 - Challenge Kaichgau - das Event, auf das wir hingefiebert haben. Nachdem ich bereits am Samstag die Startunterlagen geholt und mein Fahrrad ordnungsgemäß eingecheckt hatte, machten wir uns (Jutta, Martin und ich) auf den Weg nach Bad Schönborn. Voller Freude und auch etwas Anspannung mischten wir uns unter das Triathlonvolk am Hardtsee.

Martin startete unsere Staffel als Schwimmer, er kam wirklich gut durch, stieg nach 38:35 min aus dem Wasser und übergab den Transponder an mich. Also ab in die Pedale, die ersten 10 km waren recht flach und ich konnte es richtig gut laufen lassen. Die Temperatur war noch erträglich, Sonne mag ich eigentlich, lieber schwitzen als frieren. Die ersten Anstiege liefen prima, ich konnte Tempo machen, ohne das Gefühl zu haben, am Limit zu sein.

Immer wieder etwas trinken, damit genug Flüssigkeit im Köper ist. Nach ca. einer Stunde (30 km) wagte ich es, auch mal einen kleinen Riegel reinzuschieben. Vorsichtige Bisse, da ich ja weiss, dass mein Magen nicht so stabil ist. Fühlte sich gut an, mit ein paar Schluck aus der Radflasche das Ganze runter spülen und wieder ordentlich in die Pedale.

Ab KM 40 wurde mir aber dann doch etwas übel, ab 45 so richtig. Etwa bei KM 50 musste ich dann das Rad abstellen, um einen Ausflug ins Grüne zu machen. Nachdem ich mir alles noch mal durch den Kopf habe gehen lassen (hauptsächlich Flüssigkeit), schaltete ich erst einmal ein paar Gänge runter. Ich wollte auf jeden Fall ankommen - die Zeit war jetzt absolut egal (hatte angegeben, dassJutta mich zwischen 3 und 3 1/ 2 Stunden erwarten kann).

Jeder Schluck lag schwer im Magen und blieb auch nur ein paar Minuten drin. Also so gut wie nix mehr trinken und langsam weiter.

Als ich dann auch noch einen kleinen Anstieg schieben musste, war mir klar: dass wird jetzt ein Kampf, denn ab und zu stellten sich bereits neben den Magenkrämpfen auch Krämpfe in den Beinen ein. Bei KM 81 musste ich wieder absteigen, machte zwei, drei Minuten Pause. Als ich wieder auf's Rad stieg merkte ich: "Den Berg kommst du nur noch zu Fuß hoch." Aber nach zwei Schritten ging auch dass nicht mehr. Ich legte mich ins Gras, sagte dem nächsten Radler, dass er oben an der Station Bescheid geben solle. Dann kam der Nette Helfer, versuchte mich noch mit Salztabletten aufzupeppeln. Als ich diese aber gleich wieder ausspuckte zückte er sein Handy und sprach den oben zitierten Satz in sein Handy.

Etwas später kam der Rote Kreuz VW Bus und brachte mich zur nächsten Sanitätsstation. Erst mal eine Infusion, damit mein Flüssigkeithaushalt etwas aufgefüllt wird. So langsam kam wieder Kraft in meinen Körper und etwas Klarheit in meinen Schädel.

Den Rest kann sich jeder denken. Es tut mir unendlich leid, dass Jutta wege mir nicht laufen konnte - das ist das Übel an einer Staffel. Danke für deine Nachsicht, Jutta!

So ging ein lang ersehnter Tag unerwartet zu Ende. Meine Konsequenzen daraus werde ich demnächst beschreiben.

Man lernt halt nie aus ;-)

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